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Rita Deschner, Maler: unbekanntNikolaus von Myra
Nikolausikonen gehören zu beliebten Souvenirs in Myra, wo Nikolaus als Bischof amtierte. Heute heißt der Ort Demre und liegt in der Türkei.

Die älteste Version seines Lebenslaufes stammt aus dem Jahr 880 n. Chr. , Nikolaus von Myra soll aber um das Jahr 300 n. Chr. gelebt haben – zwischen seinen Lebzeiten und den Aufzeichnungen liegen also 580 Jahre. Die unterschiedlichen Verfasser berichten, dass Nikolaus in der Stadt Patara geboren sein soll, ihre Ruinen liegen heute auf dem Gebiet der heutigen Türkei. Sein Vater soll Epiphanius geheißen haben, seine Mutter Johanna. Mit 19 Jahren wurde Nikolaus zum Priester geweiht. Nikolaus soll auch ins Heilige Land gepilgert sein. Als er zurückkehrte, wurde er in Myra zum Bischof gewählt - daher zeigen ihn ältere bildliche Darstellungen mit bischöflicher Amtstracht.

Nachdem seine Eltern an der Pest gestorben sind, erbte er ihr Vermögen und konnte dadurch Hilfsbedürftige unterstützen. Die überlieferten Legenden schildern ihn vor allem als Nothelfer. So soll er drei unschuldig verurteilte Feldherren vor deren geplanter Hinrichtung gerettet haben. Man sah ihn als einen heiligen Retter an, der bei Armut hilft, aus Todesgefahr rettet und aus anderen Nöten befreit.

Warum feiert man den Nikolaustag am 6. Dezember? 

In den evangelischen, katholischen und orthodoxen Kirchen ist der 6. Dezember als Gedenktag dem Nikolaus gewidmt. Er soll sich auf seinen vermuteten Todestag am 6. Dezember 343 beziehen.
Zudem berichtet das Ökumenische Heiligenlexikon, dass der 6. Dezember auch als Geburtstag der antiken Göttin der Jagd, Diana, gilt. Nikolaus soll mehrere Tempel zerstört haben, die Diana gewidmet waren. Der Gedenktag des Nikolaus am 6. Dezember liegt also auf dem selben Tag, an dem zuvor in der antiken Welt der Geburtstag dieser Göttin gefeiert wurde.

Warum gilt Nikolaus als Überbringer von Geschenken?

Heute ist vor allem der Nikolaus als Gabenbringer bekannt. Dahinter steckt folgende Legende:

Nikolaus hilft drei Schwestern in Not

Ein verarmter adliger Vater dreier Töchter steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Um sein Gesicht als Adliger nicht zu verlieren, scheidet das Betteln für ihn aus. Aber irgendwie muss der Unterhalt verdient werden – und auch die Mitgift für die drei Töchter. Also beschließt der Vater, dass alle drei Töchter, wohlerzogene Mädchen, sich prostituieren müssen. Davon hört der junge Nikolaus, der zu diesem Zeitpunkt noch nicht Bischof war, wohl aber gerade ein stattliches Erbe angetreten hatte. Nikolaus zögert nicht lange: In der Nacht wirft er durch das geöffnete Fenster der Mädchen einen Klumpen Gold. Das wiederholt er, bis alle drei Kinder versorgt sind. In der dritten Nacht lauert der verarmte Adlige dem Wohltäter auf, um ihm zu danken. Nikolaus antwortet bescheiden, dass er nichts weiter als die Pflicht eines Christen getan hätte.

Eine weitere Geschichte über den Nikolaus ist für Kinder nacherzählt - mit einem passenden Rezept:

Hungersnot in Myra - mit Rezept für Nikolausbrot (PDF)

Warum trägt der Nikolaus einen roten Mantel?

In den Jahrhunderten nach dem Beginn der Neuzeit haben sich die Vorstellungen über die Figuren miteinander verwoben. Die Figur des Nikolauses begann in einigen Regionen auch an Weihnachten die Kinder zu bescheren - die Person des Weihnachtsmannes verselbstständigte sich. Der selbe Ursprung lässt sich aber anhand des Namens herleiten: Der holländische Weihnachtsmann heißt Sinterclaas, der amerikanische Santa Claus. Und Claas, Claus oder Klaus sind Abkürzungen des Namens Nikolaus.
Aus der Bischofstracht wurde im Laufe der Zeit ein roter Mantel mit weißem Pelz. Die Kopfbedeckung der Bischöfe, die Mitra, wich einer roten Zipfelmütze.

So warten Kinder bis heute unabhängig von der Konfession in einigen Regionen Deutschlands an Weihnachten auf das Christkind, in anderen auf den Weihnachtsmann.

Dass die pausbäckige Gestalt vom rotgekleideten, dicken Mann mit dem weißen Bart eine Werbe-Erfindung von Coca-Cola aus dem Jahr 1931 ist, wird immer wieder gern behauptet. Diese Behauptung stimmt aber nicht: Der Weihnachtsmann wurde schon vor dieser Werbekampagne so dargestellt. Die Cola-Plakate haben allerdings sicher dazu beigetragen, dass das Bild vom rot-weißen Weihnachtsmann auf der ganzen Welt bekannt geworden ist.

© Multimediaredaktion ekhn.de

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